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03. September 2014

Das Lysbüchel in der Schwebe

Das Gewerbegebiet im äussersten Norden von Basel soll umgestaltet werden – neu ist ein grosser Teil an Wohnraumnutzungen geplant. Das eigentlich vorhandene Potenzial als wirtschaftliches Schwerpunktgebiet wird nicht wahrgenommen.

 

Im Februar 2014 wurde das Testplanungsverfahren für das Lysbüchel abgeschlossen. Die Resultate sind aus Sicht der Wirtschaft ernüchternd. Nur noch in der nördlichen Spitze ist ein Gewerbegebiet vorgesehen und vielen Unternehmen steht eine ungewisse Zukunft bevor. Solange weder seitens des Kantons noch der Grundeigentümerschaft klare Zeichen kommen, wie es auf dem Lysbüchel konkret weitergeht, halten sich die Unternehmen mit Investitionen in den Standort zurück.

 

Richtplan auf der Prüfbank

Aus raumplanerischer Sicht stellen sich ganz zentrale Fragen. Der eben erst im Juni 2014 erlassene Richtplan Basel-Stadt bezeichnet das Lysbüchel als wirtschaftliches Schwerpunktgebiet – so wie bisher. Damit anerkennt er die Bedeutung dieses Gebietes als strategisches Areal für wirtschaftliche Tätigkeiten. Eigentlich. Denn sollen die Ergebnisse der Testplanung umgesetzt werden, sind innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre Umzonungen vorzunehmen. Der auf bis zu 20 Jahre ausgelegte Richtplan wird in seiner Funktion als behördenverbindliches Instrument geschwächt. Als direkte Folge daraus wirkt er investitionshemmend und entzieht dem Kanton damit einen wichtigen Standortfaktor.

 

Wohin führt der nächste Schritt?

In den kommenden Monaten wird der Kanton die Ergebnisse aus der Testplanung konkretisieren und entsprechend in ein Konzept giessen. Der öffentlichen Auflage dieser Nutzungsplanung sieht die Handelskammer mit Spannung entgegen und erwartet, dass der Richtplan nicht zum Papiertiger verkommt. Die Vorgaben des Richtplans sind einzuhalten und das Lysbüchel ist als wirtschaftliches Schwerpunktgebiet zu transformieren und weiterzuentwickeln.

Omar Ateya
Bereichsleiter Raumplanung, Energie & Umwelt

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