28. August 2017
Bachgraben – wichtiger Wirtschaftsstandort
Das Gebiet «Bachgraben» im Norden von Allschwil gilt als gut erschlossenes Gewerbegebiet und wichtiger Wirtschaftsstandort. An der Anlassreihe «Wirtschaftsflächen» der Handelskammer beider Basel, beschrieben Christoph Morat, Gemeinde Allschwil, und Rafael Ernst, Bürgerspital, die Entwicklung des Areals und entwarfen Zukunftsszenarien.
Christoph Morat, Ressortleiter Siedlungsentwicklung der Gemeinde Allschwil, gab zu Beginn seines Referats einen kurzen Abriss über die Entwicklung der Siedlungsfläche des 40 Hektaren grossen Grenzgebiets. Durch seine Randlage hat es sich bis in die 1980-er Jahre kaum verändert. Es dauerte weitere 30 Jahre bis rund die Hälfte der Fläche als Gewerbegebiet erschlossen wurde. Ein Grossteil der anderen Hälfte war bis vor wenigen Jahren von der Stadtgärtnerei gepachtet und mit Familiengärten belegt. Heute stellt sich das Gebiet entlang des Hegenheimermattwegs als prosperierendes Gewerbegebiet dar. Allen Branchen voran haben sich die Life Sciences etabliert. Rund um die Firma Actelion, die mehrere Gebäude stellt, haben sich Start-Ups angesiedelt. Ebenso nutzen der Switzerland Innovation Park Basel Area und die Uni Basel dort Gebäude.
Infrastruktur erneuert
Morat berichtete, dass der Hegenheimermattweg aufgrund seines schlechten Zustands saniert wird. Er soll auf insgesamt drei Fahrspuren verbreitert werden. Wobei die dritte Fahrspur sowohl als Abbiegespur als auch für Buslinien reserviert bleiben soll. Denn auch der öffentliche Nahverkehr soll durch den Einsatz zusätzlicher Buslinien bzw. durch Taktverdichtung gefördert werden. Schliesslich soll ein zweispuriger Veloweg gebaut werden.
Neu entwickelt
Unter dem Namen BaseLink Areal soll rund ein Viertel des Gebiets weiterentwickelt werden. Das acht Hektar grosse Areal gehört seit vielen Jahren dem Bürgerspital. Rafael Ernst, Leiter Bau und Immobilien Bürgerspital, stellte das Projekt vor. Das Bürgerspital ist seit rund zehn Jahren mit der Planung zur Umnutzung seines Geländes befasst. 2015 wurde ein Masterplan hierfür erstellt. Anschliessend wurde das Gebiet in 16 Parzellen aufgeteilt. Die Baufelder sollen durch genügend Grünraum so erschlossen werden, dass es attraktiv ist, diese auch zu Fuss und per Velo zu durchqueren. Darüber hinaus sind drei Privatstrassen geplant. Zwei Parzellen sind für Parkhäuser reserviert.
Q&AIm Anschluss diskutierten die Teilnehmenden über das soeben Gehörte. Hier eine Auswahl an Fragen und Antworten:
Wird das Areal künftig wirklich als reine Wirtschaftsfläche genutzt? Eindeutig ja. Auf den 16 Parzellen ist kein Wohnraum vorgesehen. Dennoch soll genügend Grünraum erhalten bleiben.
Besteht aus steuertechnischer Sicht ein Klumpenrisiko, wenn sich ausschliesslich Betriebe der Life Sciences-Industrie ansiedeln? Die Gemeinde Allschwill ist sich dieses Risikos sehr wohl bewusst. Sie hofft allerdings, dass sich weitere Unternehmen ansiedeln. Dazu stünde noch das Gewerbegebiet Binningen zur Verfügung.
Gibt es konkrete Pläne zur Verkehrsführung? Der Hegenheimermattweg soll dreispurig ausgebaut werden. Wobei die dritte Spur als reine Abbiegespur, beziehungsweise als Busspur dienen soll. Baulich getrennt soll ein zweispuriger Veloweg mit zwei Querverbindungen geschaffen werden. Ziel ist, die sogenannten Velodistanzen gut auszubauen. Langsamverkehr und öffentlicher Nahverkehr seien wichtig für die Entwicklung.
Ist eine Tramverbindung angedacht? Kurz- und mittelfristig sollen die Buslinien ausgebaut werden. Durch Taktverdichtung und durch die dritte Spur. Diese könnte langfristig auch für eine Tramlinie dienen.
Aus welcher Richtung kommen die meisten Pendlerströme? Der Grossteil des Verkehrs ist Ziel- und Quellverkehr in der Region Basel-Stadt. Der grösste Zustrom wird allerdings aus Richtung Norden erwartet. |
Bereichsleiter Raumplanung, Energie & Umwelt
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