07. Juli 2017
Anlassreihe Wirtschaftsflächen: Laufental - der kleine Industriegürtel
Das Laufental hat sich zu einem prosperierenden Standort entwickelt. Remo Oser, Präsident der Promotion Laufental, legte an der Anlassreihe «Wirtschaftsflächen» der Handelskammer beider Basel dar, wie es dazu kam und welche Chancen sich in Zukunft bieten.
Was die wirtschaftliche Prosperität betrifft, rangierte das Laufental lange Zeit in den hinteren Rängen. Erst mit dem Kantonswechsel in den 1990er Jahren wurde dem Laufental ein Entwicklungsschub verliehen, der die bekanntesten Unternehmen fortan zum Verbleib überzeugte. Beispiele dafür: Keramik Laufen und Ricola.
Auf dem Weg zum Industriegürtel
Remo Oser präsentierte in seinem Referat an der Anlassreihe «Wirtschaftsflächen» der Handelskammer beider Basel, wie das Laufental als Vorreiter der Regionalisierung fortschreiten möchte. Wobei die demographische Entwicklung eine wichtige Rolle spielt. Denn im Vergleich zum übrigen Kantonsgebiet leben im Laufental mehr junge Menschen und die Bevölkerung wächst dort schneller.
Zudem konnte im kantonalen Richtplan eine gemeinsame Gewerbezone verankert werden, die Vorfinanzierung des Doppelspurausbaus wurde sichergestellt und die H18 via NFA konnte an den Bund übergeben werden. Alles zentrale Aspekte, um den Standort Laufental für die Neuansiedlung von Unternehmen attraktiv zu machen. Der Zuzug von Stöcklin Logistik gilt als Highlight: 320 Arbeitsplätze bietet die Firma vor Ort.
Anhand eines Zukunftsbildes ging Oser auch heiklen Fragen in seinem Referat nach: Wo sollen Wachstumsschwerpunkte gesetzt werden? Wie wird der Verkehr im gesamten Gebiet gewährleistet?
In Zwingen entsteht Neues
Abschliessend stellte er die Entwicklung auf dem ehemaligen Areal der Papierfabrik Zwingen vor. Seiner Ansicht nach beruht die Geschäftsaufgabe auf dem Umstand, dass die Papierproduktion sehr arbeitsintensiv, gleichzeitig aber relativ wenig innovativ ist. Damit ist man mit den Rahmenbedingungen auf dem Werkplatz Schweiz international nicht konkurrenzfähig. Obwohl sich die Suche nach Investoren schwierig gestalte, sollen auf dem weitläufigen Gelände bald interessante Wirtschafts- und Wohnflächen zur Verfügung stehen.
Fragen und Antworten
In einer ausführlichen Diskussionsrunde stellte sich der Referent dem Publikum. Ein Auszug:
- Wie schafft das Laufental die Integration ins Gesamtkonzept?
Die Entwicklung ist kein Selbstläufer. Der Pflege der Standortfaktoren ist hohe Priorität beizumessen. Es scheint sich ein Trend hin zur Dezentralität abzuzeichnen. Hier ist eine Chance zu ergreifen. Nicht minder wichtig ist es die Identifikation der Bürger und Arbeitnehmer mit dem Standort zu fördern. Zu guter Letzt muss der unmittelbare Dialog mit den Unternehmen gesucht werden. Sollten sie Bedarf anmelden, ist sicherzustellen, dass ihnen schnell und unkompliziert Platz geboten werden kann. - Wo strahlt das Laufental in die Region aus?
Das Laufental gilt schweizweit als Vorreiter der politischen Regionalisierung. Das reguläre Treffen der Gemeindepräsidenten trägt dazu bei. Allerdings möchte man nicht nur das Baselbiet für sich erschliessen, sondern auch in Richtung Jura ausstrahlen. Da im Laufental noch bedeutende Flächen - vor allem auch grosse zusammenhängende - verfügbar sind, geniesst man einen enormen Vorteil vor anderen Regionen des Baselbiets. - Gibt es Vorstellungen, wie das Laufental wachsen soll?
Als wichtigste Grundlage gilt: Problem erkennen, alle Betroffenen an einen Tisch holen, Lösungen suchen und finden und schliesslich gemeinsam umsetzen.
Mit knapp 20'000 Einwohnern besteht im Laufental noch ein hohes Entwicklungspotential. Dennoch wird Wert auf Qualität nicht Quantität gelegt. Dank enger Beziehungen zu den Kantonen Jura und Solothurn findet sich auch dort Raum zum expandieren. Hierbei ist die Strategie hilfreich, Kantonsgrenzen zu ignorieren und als Region zu funktionieren.
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Präsentation Remo Oser - Laufental
Bereichsleiter Raumplanung, Energie & Umwelt
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