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11. September 2017

Forderungen für eine starke Universität Basel

In den Parlamenten Basel-Stadt und Basel-Landschaft steht die Debatte um die Universität Basel an. Die Handelskammer beider Basel ruft die Akteure zur Zusammenarbeit und zur Genehmigung des Leistungsauftrags 2018-2021 auf. Um unsere Hochschule und damit auch die Region Basel zu stärken, stellt die Handelskammer an Politik, Universität und Wirtschaft konkrete Forderungen.

 

Universität BaselDie Universität Basel ist für die volkswirtschaftliche und kulturelle Entwicklung unserer Region von grösster Bedeutung. Sie trägt mit der Ausbildung des akademischen Berufsnachwuchses zur breit diversifizierten, regionalen Wirtschaft und mit ihrer exzellenten Forschung wesentlich zur Innovationskraft und Wertschöpfung der Region Basel bei. Für jeden Franken, den die Kantone in die Universität investieren, entsteht in der Region Basel ein Mehrwert von knapp drei Franken.

 

Die Universität Basel braucht Planungssicherheit. Die Handelskammer fordert die Parlamentarier der beiden Basel deshalb auf, den Leistungsauftrag 2018-2021 und das entsprechende Globalbudget zu genehmigen. Auf ein Referendum soll verzichtet werden.

 

Um sich im nationalen und internationalen Wettbewerb längerfristig unter den Hochschulen zu behaupten, müssen für die Universität Basel Strategien entwickelt und Prozesse eingeleitet werden. In Gesprächen mit Vertretern der Universität, Politik und Wirtschaft hat die Handelskammer folgende vier Handlungsschwerpunkte eruiert, die nun gemeinsam angegangen werden müssen:

 

  • Ausrichtung und Trägerschaft
  • Finanzierung und Drittmittel
  • Immobilien und Standort
  • Governance und Eignerstrategie

 

Innerhalb dieser Handlungsfelder hat die Handelskammer beider Basel konkrete kurz-, mittel- und langfristige Forderungen an Universität, Politik und Wirtschaft formuliert, um unsere Hochschule und damit auch die Region Basel weiter zu stärken.

 

Die Handelskammer ruft Politik, Wirtschaft und Universität zur Zusammenarbeit bei der Umsetzung dieser Forderungen auf. Sie bietet Hand, als kompetente Ansprechpartnerin für Politik, Wirtschaft und Universität in den anstehenden Prozessen zu unterstützen, zu verbinden und zu kommunizieren.

 

Forderungen an die Politik

kurzfristig

  • Leistungsauftrag und Globalbudget 2018-2021 bis Ende 2017 genehmigen.
  • Planungssicherheit für die Universität Basel ab 1. Januar 2018 gewährleisten.
  • Konstruktiver und direkter Austausch zwischen den beiden Trägerkantonen.
  • Keine Referenden ergreifen.

mittelfristig

  • Gemeinsame Eignerstrategie beider Trägerkantone erarbeiten.
  • Governance der Träger klar aufzeigen: weg vom „Juniorpartner“ Baselland.
  • Parität: dynamische und flexible Finanzierung seriös prüfen und, falls als sinnvoll erachtet, eine einfache Umsetzungs-Formel erarbeiten.
  • Einfluss und Zusammensetzung des Universitätsrats ist nicht politischer Natur, sondern explizit zum Wohl der Universität.
  • Breite Akzeptanz der Universität fördern.

langfristig

  • Immobilienstrategie überarbeiten.
  • Immobilienübertragung an die Universität prüfen.
  • Schaffung eines zentralen Campus bzw. verschiedener Cluster prüfen, um Kosten zu sparen und Synergien zu nutzen.
  • Standortwahl erfolgt unter Berücksichtigung rein betriebswirtschaftlicher Aspekte.

 

Forderungen an die Wirtschaft 

kurzfristig

  • Engere Verknüpfung der Wirtschaft mit der Universität anstreben.
  • Gemeinsame Dienstleistungen prüfen und entwickeln.

mittelfristig

  • Einbezug der Wirtschaft in die Innovationsstrategie der Universität Basel sicherstellen.

langfristig

  • Anteil der Privatwirtschaft bei den Drittmitteln erhöhen.
  • Gemeinsame Forschungsprojekte realisieren.

 

Forderungen an die Universität

kurzfristig

  • Proaktive Strategie für die Zusammenarbeit mit der Industrie entwickeln.
  • Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sicherstellen (Innovationsstrategie).

mittelfristig

  • Fokussierung in der Forschung – "Leuchttürme" in der Schweizer Hochschullandschaft schaffen.
  • Fokus weiterhin entsprechend der regionalen Leitbranche (Life Sciences) setzen.
  • Drittmittelakquise (Anteil Privatwirtschaft) verstärken.
  • Differenzierung der Semestergebühren zwischen Bachelor-/Masterstudierenden und Doktoranden (PhD-Studierenden) beibehalten.
  • Semestergebühren für in- und ausländische Studenten nur mit Rücksicht auf die Konkurrenzfähigkeit der Universität erhöhen.

langfristig

  • Kooperationspartnerschaften und Synergien mit anderen Institutionen (z.B. ETH) nutzen und ausbauen.
  • Internationale Projekte (z.B. trinationale Forschungsprojekte) vermehrt initiieren und realisieren.

 

Factsheet zur Universität Basel

 

Karin Vallone
Bereichsleiterin Bildung
[email protected]
T +41 61 270 60 86

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Kommentare



Hinweis: Ihr Kommentar wird nach Erhalt geprüft. Die Handelskammer entscheidet über die Freigabe.


11. September 2017

Christoph Eymann

Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr Ihr Factsheet zur Universität veranlasst mich, diese Zeilen an Sie zu richten. Es ist nicht nachvollziehbar, wie Sie sich zur Universität Basel äussern. Mit der jüngeren Geschichte haben Sie sich offensichtlich wenig beschäftigt, dafür mit den zum Teil abstrusen Forderungen der FDP Baselland und des Regierungsrats Basel-Landschaft. Es ist sehr zu bedauern, dass die Handelskammer, die unter dem Präsidium von Dr. Thomas Staehelin stets unterstützend für die Universität gewirkt hat, plötzlich Forderungen stellt, die für die Universität alles andere als förderlich sind und Massnahmen verlangt, die längstens umgesetzt werden. Ich muss annehmen, dass die Handelskammer beider Basel dem Dossier Universität nicht mehr grosse Beachtung schenkt, das ist zu bedauern. Mit der Bitte um Kenntnisnahme und freundlichen Grüssen Christoph Eymann


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