22. Mai 2014
Mobilitätshemmnisse in Europa weiter abbauen
Ob Grenzwerte für Feinstaubbelastungen, Lärmaktionsplanungen, Mautfestlegung, Sicherheit in der Lieferkette, Ausbau der transeuropäischen Achsen oder Landstromversorgung für Binnenschiffe: Europäische Verkehrspolitik wird zwar in Brüssel gemacht, mehr und mehr werden die Folgen aber konkret hier vor Ort spürbar. Nicht immer ist das, was auf dem Papier klug erdacht sein mag, auch in der nationalen, regionalen und lokalen Umsetzung wirklich an den wirtschaftlichen Gegebenheiten orientiert.
Umso wichtiger ist es, frühzeitig Themen aufzuspüren, die für die verkehrspolitische Arbeit der IHK und damit für den Wirtschaftsstandort wichtig sind beziehungsweise wichtig werden könnten. Die UECC, die Union europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehrsfragen, ist hier eine wertvolle Informations- und Austauschplattform. In einem halbjährlichen Zyklus kommen Vertreter von rund 60 Industrie- und Handelskammern aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zusammen, um neue Anregungen für die Arbeit vor Ort zu bekommen.
Bei ihrem letzten Treffen am 27. und 28. März, das, nach Luxemburg, dieses Mal in Straßburg stattfand, haben die Mitgliedskammern der Union jetzt die Arbeitsschwerpunkte der UECC für die kommenden vier Jahre definiert. Die UECC-Strategie „Für eine europäische Verkehrspolitik für das 21. Jahrhundert“ wurde mit großer Mehrheit angenommen. Sie ist ein Aufruf für weitgehend liberalisierte Verkehrsmärkte und nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur. Mittel aus dem Verkehr sollen auch dem Verkehrsträger zugutekommen, der sie aufbringt (Beispiel: Maut).
Die neue Strategie bildet auch die Grundlage eines gemeinsamen Positionspapiers, das zur Europawahl veröffentlicht wird. Die Initiative dafür ging von der Niederrheinischen IHK aus und stieß auf große und einhellige Akzeptanz unter den weiteren Mitgliedern. Mit den „Positionen zur Europawahl“ sollen die Belange der Wirtschaft künftig besser auf die europäische Ebene transportiert werden, lobte der neue UECC-Präsident Dr. Christian Moser das Ergebnis eines vorangegangenen umfassenden Diskussionsprozesses der Fachleute für Verkehrsfragen aus den verschiedenen Ländern.
Der österreichische Logistikunternehmer war zuvor einstimmig zum Präsidenten der UECC für die kommenden drei Jahre und damit zum Nachfolger von Henry Uhring aus Frankreich gewählt worden. Seine erste Amtshandlung war die Begrüßung neuer UECC-Mitglieder: Neben den IHKs Reutlingen, Schwaben, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Trier und Ulm wurde mit der Deutsch-Niederländischen Handelskammer auch ein Vertreter aus dem Königreich der Niederlande aufgenommen. Die UECC vertritt damit die Interessen von weit mehr als 2,5 Millionen europäischen Unternehmen im Einzugsgebiet von Rhein, Rhône, Donau und Alpen. Die Vertretung erfolgt unter anderem mit Hilfe eines Büros in Brüssel.
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