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05. Januar 2016

Im bz-Interview: Franz Saladin lobt Regierungen beider Basel

Der 80-Millionen-Deal beider Basel zur Stärkung der Partnerschaft war 2015 in der Region das politische Ereignis des Jahres. Im Interview mit der Basellandschaftlichen Zeitung lobt Franz Saladin, Direktor der Handelskammer beider Basel, die Führungsverantwortung, welche die beiden Regierungen übernommen haben. Die Universität fordert er auf, ihre Einnahmen zu erhöhen. Bei den eingeworbenen Drittmitteln sei die Uni Basel nämlich bloss Mittelmass.

 

Im bz-Interview: Franz Saladin lobt Regierungen beider Basel

 

Franz Saladin, als Handelskammer-Direktor und ehemaliger Fusionsbefürworter liegt ihnen die Partnerschaft am Herzen. Wie sehen Sie den von den Regierungen ausgehandelten 80-Millionen-Deal?

«Was mich am meisten überzeugt: Die beiden Regierungen haben Führungsverantwortung übernommen und das in einer schwierigen Situation in der Partnerschaft der beiden Kantone. Das deutliche Volksnein im Baselbiet zur Prüfung der Kantonsfusion im Herbst 2014 hat den isolationistischen Kräften Auftrieb gegeben. Jene, die im Abstimmungskampf noch beteuert hatten, man wolle zwar keine Fusion, aber mehr Partnerschaft, machten bereits am Abstimmungssonntag klar, dass sie auch von der Partnerschaft nicht allzu viel halten. Lange dominierten diese Kräfte die politische Debatte im Baselbiet. Mit dem Regierungsdeal ist das durchbrochen worden. Auch deshalb, weil nun wieder über die zentrale Partnerschaft beider Basel diskutiert wird. Die Regio-Kooperationsinitiative würdigt Basel-Stadt als Partner herab, indem sie so tut, als wären andere Kantone wie Aargau und Solothurn oder gar das Elsass oder Südbaden für Baselland ebenso wichtig. Das ist absurd.»

 

Was halten Sie vom Referendum der SVP gegen eine Bedingung des Deals, die Sanierung der Pensionskasse für die Uni-Mitarbeitenden?

«Es geht vor allem darum, das Thema Uni warm zu halten. Eine Volksabstimmung ist dazu ein geeignetes Instrument. Mehr als Stimmungen bewirtschaften wird die SVP mit dem Referendum kaum können. Denn: Weshalb sollen die Baselbieter Stimmbürger die Zahlungen von 80 Millionen Franken von Basel-Stadt an Baselland verhindern, um damit Baselbieter Beiträge von 15 Millionen Franken an die Pensionskassen-Sanierung zu verhindern? Das macht rein finanziell keinen Sinn. Die Baselbieter Regierung hat auch als Reaktion auf das Referendum Führungsverantwortung bewiesen, indem sie entschieden hat, den Universitätsvertrag trotz der Unsicherheiten nicht zu kündigen.»

 

Eine Absichtserklärung der Regierungen ist ein wenig untergegangen: Dass sie im Hinblick auf das nächste Globalbudget der Uni Sparpotenzial ausloten und entsprechende Vorgaben machen will.

«Das ist grundsätzlich richtig. Diese Hausaufgaben müssen nun gemacht werden. Ich kann nicht beurteilen, wie gross das Sparpotenzial tatsächlich ist. Sparen ist nicht ganz einfach; ein grosser Teil des Aufwands der Universität sind Lohnkosten, ein grosser Teil dieser Kosten ist an einen Lehrauftrag gebunden. Sparen hiesse hier, Abstriche bei Lehre und Forschung zu machen. Hinzu kommt, dass Basel punkto Kosten pro Studienplatz nicht teurer ist als vergleichbare Universitäten. Die Handelskammer plädiert deshalb vor allem für mehr Einnahmen. Der Anteil der eingeworbenen Drittmittel muss erhöht werden. Die Uni Basel ist hier nur Mittelmass.»

 

Lesen Sie das ganze Interview im downloadbaren pdf

 

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