18. Juni 2018
Impakt auf die Wirtschaftsregion Basel
Rund 750 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Diplomatie trafen sich heute Abend zur Generalversammlung der Handelskammer beider Basel. Als Gastreferenten begrüsste Präsidentin Elisabeth Schneider-Schneiter Bundesrat Ignazio Cassis, der zum Verhältnis zwischen der Schweiz und EU sprach.
Rund 750 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Diplomatie begrüssten die Handelskammerpräsidentin Elisabeth Schneider-Schneiter und Direktor Martin Dätwyler heute Abend an der 22. Generalversammlung der Handelskammer beider Basel im Congress Center Basel.
Bundesrat Cassis: Schweiz und EU – wie weiter?
Der Gastreferent, Bundesrat Ignazio Cassis, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten, zeigte auf, wie wichtig die EU für die Schweiz und insbesondere für unsere exportorientierte Region ist und warum wir auf ein Rahmenabkommen mit der EU angewiesen sind. So ermöglicht das Rahmenabkommen, die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU besser zu regeln. Die Wirtschaftsakteure können zudem ihre Rechte bei den zuständigen nationalen Verwaltungs- und Justizbehörden besser durchsetzen und das Abkommen verschafft den Wirtschaftsakteuren mehr Planungs-und Rechtssicherheit.
Für eine starke Schweiz
Elisabeth Schneider-Schneiter, Präsidentin Handelskammer beider Basel, sieht die Schweiz als kleines Land mit starker Wirtschaft, potenten Ideen und einem gewaltigen Innovationspotenzial. Sie wies darauf hin, dass die Konjunkturlage gut ist, der Aussenhandel erstarkt und die Auftragsbücher der Industrieunternehmen gefüllt sind. Die freundliche Konjunkturlage macht sich auch am Arbeitsmarkt bemerkbar. Auch wenn aktuelle Meldungen das Stimmungsbild vorübergehend trüben, prognostizieren die Konjunkturexperten für 2019 eine Arbeitslosigkeit von unter 3 Prozent.
Kraftentfaltung, nicht Kräftemessen
Eine ernsthafte Gefahr ortet Schneider-Schneiter im protektionistischen Gebaren der USA. Sollte es zu einem Handelskrieg zwischen den Wirtschaftsweltmächten kommen, wird auch die Schweizer Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen. Die US-Steuerreform hinterlässt einen Beigeschmack mit derselben bitteren Note. Existenziell für den Wirtschaftsstandort Schweiz ist, dass der Bund das Verhältnis zur Europäischen Union nun endlich regelt und das bilaterale Miteinander festigt.
Stärke vor Lautstärke
„Initiativen wie die Kündigung der Personenfreizügigkeit, die Selbstbestimmungsinitiative oder die Unternehmensverantwortungsinitiative haben vor allem eines gemeinsam: Sie dröhnen mit Worten, deren Bedeutung völlig entstellt wurde“, so Elisabeth Schneider-Schneiter.
Es gelte, Kräfte zu bündeln. Nicht nur Kantons- und Landesgrenzen, sondern auch mentale Barrieren zu überwinden. „Es geht gar nicht darum, Grenzen abzuschaffen, sondern ihnen den trennenden Charakter zu nehmen. Andersdenken, Andershandeln und Anderssein machen uns stark, solange wir uns am Verbindenden orientieren“, bemerkt Schneider-Schneiter abschliessend.
Impulse für die Region
Auch 2017 ist es der Handelskammer beider Basel gelungen, Impulse für die Wirtschaftsregion Basel zu geben und wichtige Dossiers voranzutreiben. Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Basel sieht Handelskammerdirektor Martin Dätwyler vor allem im Fachkräftemangel, bei den Verkehrsinfrastrukturen und den Wirtschaftsflächen. Zudem sei es wichtig, Rechts- und Planungssicherheit zu erhalten, denn Unsicherheit lähmt die Wirtschaft.
Während im Secteur Suisse am EuroAirport mit dem Abschluss eines Staatsvertrags dank dem Engagement der Handelskammer beider Basel Rechtsicherheit hinsichtlich Steuern erzielt wurde, bleibt beim Arbeitsrecht Unsicherheit bestehen. Ebenso unsicher und damit lähmend für die Wirtschaft ist Situation rund um die Unternehmensbesteuerung. Hier gilt es, die Steuervorlage 17 rasch umzusetzen.
Ebenso bedeutend ist es, die Erreichbarkeit des Wirtschaftsstandorts Basel, dem Exportmotor der Schweiz, auch in Zukunft sicherzustellen. Die Region Basel ist auf eine effiziente Verkehrsinfrastruktur angewiesen. Wichtig ist, dass Verwaltung und Bundesrat die Infrastrukturanforderungen der Wirtschaftsregion Basel ernst nehmen und diese unterstützen. „Dazu braucht es eine Organisation, die umsetzungsstark ist und offen kommuniziert. Die Handelskammer beider Basel unterstützt die Region bei dieser Aufgabe. Denn alleine geht es nicht“, so Dätwyler, „Wir müssen gemeinsam Power und Drive entwickeln.“
Ansprache Elisabeth Schneider-Schneiter GV 2018
Ansprache Martin Dätwyler GV 2018
Präsentation Bundesrat Cassis GV 2018
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