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19. April 2016

NEIN zu den Änderungen im Bildungsgesetz

Die beiden Änderungen des Bildungsgesetzes «Einführung Lehrplan 21» und «Verzicht auf kostentreibende Sammelfächer» sind unsinnig und führen zu einem Chaos im Bildungswesen. Die Schulen brauchen Planungssicherheit und Flexibilität.

 

NEIN zu den Änderungen im Bildungsgesetz

 

Am 5. Juni 2016 wird in Baselland über die Änderungen im Bildungsgesetz «Einführung Lehrplan 21» und «Verzicht auf kostentreibende Sammelfächer» abgestimmt. Das breit abgestützte, überparteiliche Komitee «Bildungs-Chaos NEIN» legte an der heutigen Medienkonferenz seine Argumente für ein zweifaches NEIN dar.

 

Ein Ja endet im Bildungs-Chaos

Die Forderung, dass der Landrat über die Einführung des Lehrplans 21 entscheiden soll, obwohl der Bildungsrat bereits beschlossen hat, diesen auf der Primarstufe im Schuljahr 2015/16 und auf der Sekundarstufe im 2018/19 einzuführen, zielt in die falsche Richtung. Lehrpläne eignen sich grundsätzlich nicht für politische Debatten. Die Anforderungen an die Schule sind zu vielfältig, als dass im Landrat ein überzeugender Konsens gefunden werden kann.

 

Entscheidet der Landrat, den Lehrplan 21 nicht einzuführen, ist nicht klar wie es weitergeht. Beatrice Büschlen, Grüne Baselland und Bildungsrätin Baselland, stellen sich folgende Fragen: «In der Primarschule wird seit Sommer 2015 gemäss Lehrplan 21 unterrichtet. Muss alles wieder rückgängig gemacht werden? Braucht es für das 9. bis 11. obligatorische Schuljahr einen neuen Lehrplan? Das kostet mindestens 1 Millionen Franken. Ist der Anschluss der Baselbieter Schülerinnen und Schüler in die weiterführenden Schulen und die Berufsbildung gewährleistet, die wieder gemäss Lehrplan 21 ausbilden? Das ist ein chaotischer Zustand, zu Lasten der Schülerinnen und Schüler.»

 

Die gesetzliche Verankerung von Einzelfächern ist ein teurer Unsinn

Um einer möglichen Einführung von Sammelfächern vorzubeugen, soll im Bildungsgesetz verankert werden, dass zukünftig nur Einzelfächer unterrichtet werden dürfen. Dieses Festschreiben auf Gesetzesstufe ist unsinnig und bedeutet einen Rückschritt. Ein neues Fach kann nur schwer eingeführt werden. Die Schulen verlieren an Flexibilität und Planungssicherheit. Mit der geltenden Lösung können Sammelfächer eingeführt werden. Das müssen sie aber nicht. Sie werden dort entstehen, wo sie aus schulorganisatorischer Sicht Sinn machen. Das ist vor allem für Schülerinnen und Schüler kleinerer Schulen ein klarer Vorteil.

 

Auch ist das Argument, dass Sammelfächer höhere Kosten zur Folge haben, zu kurz gedacht. Langfristig werden Einzelfächer den Kanton teuer zu stehen kommen. Christine Gorrengourt, Landrätin CVP und Mitglied Bildungs-, Kultur- und Sportkommission, hebt hervor: «Dies wird spätestens dann der Fall sein, wenn die jetzt genutzten Lehrmittel aktualisiert werden und für Baselland in Folge ein eigenes Lehrmittel entwickelt werden muss. Auch bei der Lehrerausbildung, welche in der vierkantonal getragenen, pädagogischen Hochschule erfolgt, wird ein Baselbieter Sonderzug Kostenfolgen haben. Baselland läuft Gefahr eine für den Steuerzahler teure Bildungsinsel zu werden.»

 

Die Bildungs-Chaos-NEIN-Kampagne ist breit abgestützt und setzt ein wichtiges Zeichen. Marie-Therese Müller, BDP-Landrätin, betont, dass in naher Zukunft noch einige Bildungsinitiativen zur Abstimmung kommen. «Es ist wichtig, dass wir uns gegen das Festschreiben von Einzelaspekten im Gesetz wie Fächer, Lehrmittel oder Lehrformen wehren. Harmonisierung ist das Ziel – behalten wir dies im Auge. Wir brauchen endlich Sicherheit für die Lehrer, die Schülerinnen, die Eltern aber auch eine gewisse Freiheit und Flexibilität. Wehren wir uns jetzt gegen das drohende Bildungschaos.

 

Weitere Informationen

www.bildungs-chaos-nein.ch

 

Deborah Strub
Bereichsleiterin Life Sciences
[email protected]
T +41 61 270 60 76

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