11. April 2016
Schulische Leistungen – aussagekräftig dokumentiert
Für die Auswahl von Lernenden sind Lehrbetriebe auf aussagekräftige und zuverlässige Informationen zu den Schulleistungen angewiesen. Die Leistungstests «Checks», die zurzeit an den Volksschulen der Kantone Aargau, Solothurn, Basel-Landschaft und Basel-Stadt obligatorisch eingeführt werden, leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Die Lehrbetriebe werden in den Bewerbungsunterlagen für Lehrstellen künftig vermehrt diese Leistungstests aus den Volksschulen vorfinden.
Jugendliche müssen verschiedene Auswahlkriterien erfüllen, damit es zum Lehrvertrag kommt. Wenn auch in den meisten Lehrbetrieben Faktoren wie «Verhalten in der Schnupperlehre», «berufliche Neugier» oder «Motivation» stark gewichtet werden, haben die Schulleistungen bei der Lehrstellenbesetzung weiterhin eine zentrale Bedeutung.
Zeugnisse und Noten
Schulnoten geben Auskunft über die fachlichen Leistungen. Zeugnisse sind jedoch nicht immer leicht zu lesen oder miteinander zu vergleichen. Um die Schulleistungen besser einschätzen zu können, werden in den Bewerbungsunterlagen häufig die Ergebnisse eines Multichecks oder Basic-Checks verlangt. Nun sollen in allen vier Nordwestschweizer Kantonen während der obligatorischen Schulzeit vier Leistungstests stattfinden. Die vier Checks finden zu Beginn der dritten und sechsten Klasse der Primarschule (Check P3 und Check P6) sowie in der Sekundarstufe I in den letzten beiden Schuljahren (Check S2 und Check S3) statt.
Mit den Checks werden das schulische Wissen und Können in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch sowie Natur und Technik (Naturwissenschaften) erfasst und in Form von Kompetenzen den Schülerinnen und Schülern zurückgemeldet. Nicht getestet werden Sozial- und Motivationskompetenzen.
Mehr Informationen für Lehrbetriebe
Der Mehrwert für die Lehrbetriebe ist vielfältig: Mit dem Check S2 erhalten die Lehrbetriebe zusätzliche Informationen zum schulischen Lernstand. Zudem liegen seit rund einem Jahr vom Schweizerischen Gewerbeverband schulische Anforderungsprofile für die berufliche Grundbildung einzelner Berufe vor. Die Ergebnisse der Checks S2 und S3 können mit den einzelnen Anforderungsprofilen verglichen werden. Dieser Vergleich kann den Jugendlichen und den Lehrbetrieben zeigen, wie gut die schulischen Anforderungen, die zum Zeitpunkt eines Lehrstellenantritts in etwa erwartet werden, erfüllt sind. Der Vergleich ist aber mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen und sollte nicht als einziges Instrument herangezogen werden, um die Jugendlichen zu beurteilen. Denn die Profile wurden nicht auf wissenschaftlicher Basis erhoben.
Selbstverständlich steht es jedem Lehrbetrieb frei, von den Bewerberinnen und Bewerbern weiterhin einen Multicheck oder Basic-Check zu verlangen. Die Leistungstests der Volksschule ersetzen diese schulexternen Instrumente von privaten Anbietern nicht unbedingt.
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