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03. November 2014

Jugendparlamentskonferenz zu Besuch in der Region Basel

Die nationale Jugendparlamentskonferenz ist neben der eidgenössischen Jugendsession die zweitgrösste jugendpolitische Veranstaltung der Schweiz. Dieses Jahr fand sie auf Initiative des Jugendrats Baselland in der Region Basel statt.

 

Am letzten Oktoberwochenende trafen sich rund 160 Jugendpolitikerinnen und Jugendpolitiker zur Eröffnung der Jugendparlamentskonferenzim Gymnasium Laufen. Unter dem Motto „genial vielfältig“ bildeten sich die Jugendlichen über das ganze Wochenende hinweg in Workshops weiter, lernten Projekte zu lancieren und politische Themen anzugehen. Bundespräsident Didier Burkhalter griff das Motto in seiner Ansprache an die Jungpolitiker auf und verwies unter anderem auf die so wichtige Vielfalt der Region Basel durch ihre Lage im Dreiländereck. Auch Dr. Franz Saladin, Direktor der Handelskammer beider Basel, begrüsste die Jungparlamentarierinnen und Jungparlamentarier im Baselbiet und betonte seinerseits, wie wichtig es gerade für eine international ausgerichtete Region eben auch in der Politik sei, offen und neugierig zu bleiben.

 

Welchen Wert Franz Saladin in der Jugendpolitik aus Sicht der Wirtschaft sieht, sagt er im Kurzinterview.

 

Franz Saladin, warum sollten sich Jugendliche mit Politik befassen?

Nur wer Anliegen diskutieren und auch durchsetzen und so mitbestimmen kann, identifiziert sich mit seinem Umfeld. Und nur wer sich mit seiner Gemeinde oder Stadt und insgesamt mit seinem Land identifizieren kann, ist gewillt mitzudenken und mitzugestalten. Politik ist der Schlüssel zu dieser Mitgestaltung. Sie lässt eine aktive Beteiligung aller zu – jeder der will, kann sich politisch engagieren. Lernen zu argumentieren, für seine Überzeugungen einzustehen aber trotzdem offen für andere Meinungen und Ansichten zu sein, kann nicht früh genug gelernt werden.

 

Welche Vorteile bringt die Jugendpolitik der Wirtschaft?

Gerade die Jugendpolitik, die sich eben nicht nur an bestehenden Herausforderungen und Defiziten orientiert, schafft neue, vielleicht gewagte Perspektiven und eröffnet Freiraum für Gedanken aller Art. Sie lässt es zu, unvoreingenommen zu diskutieren und so ganz neue Ideen zu entwickeln.Genau diese Ideen sind auch im wirtschaftlichen leben elementar. Egal ob die jungen Politiker später beruflich in die Politik einsteigen, sich mit einer Geschäftsidee selbstständig machen oder eine Stelle in einem Unternehmen annehmen – Politik und Wirtschaft sind immer aufeinander angewiesen. Gegenseitiges Verständnis ist deshalb besonders wichtig, um gemeinsame Lösungen zu finden, die alle Beteiligten – also auch die Gesellschaft insgesamt – berücksichtigen.

 

Sollte Politik in den Schulen noch früher und intensiver thematisiert werden?

Unbedingt. Politik und ihre Prozesse sind ein grosser Teil des Lebens und betreffen gerade in einem demokratischen Land wie der Schweiz jede und jeden. Genauso betreffen politische Entscheide auch die Wirtschaft, von der wir alle Teil sind. Für junge Menschen ist es deshalb von grossem Wert, so früh wie möglich politische Strukturen und Prozesse kennenzulernen und dadurch den Alltag eigenständig zu meistern und selbst mitzubestimmen. Kommt dazu, das Jugendliche anderer Kulturen beim Kennenlernen der direktdemokratischen Prozesse diese und damit die Schweiz als Ganzes schätzen lernen.

 

Foto: Martin Rahn 

Dr. Franz A. Saladin
Direktor

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