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23. September 2015

JA zu ELBA: Die Weichen für die nächste Generation stellen

Die Diskussion um ELBA wird zurzeit mit harten Bandagen geführt. Nüchtern betrachtet, sprechen die Fakten jedoch klar dafür, am 8. November ein JA zur Variante Ausbau in die Urne zu legen. Weshalb?

 

Funktionierende Verkehrsinfrastrukturen sind für die Prosperität einer Region wichtig, denn eine gute Erreichbarkeit eines Wirtschaftsstandortes führt zur Vergrösserung des Arbeitsmarkts. Wenn sich der Weg zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verkürzen, führt dies zu einer höheren Wertschöpfung und in der Summe zu einem höheren Volkseinkommen. Dieser Sachverhalt wird auch Agglomerationseffekt genannt.

 

Die Mobilitätsbedürfnisse in unserer Gesellschaft nehmen erwiesenermassen zu. Gleichzeitig ist unsere Region bei der Planung von Projekten 10 bis 15 Jahre im Verzug, sei es beim Rheintunnel oder bei der Durchmesserlinie Herzstück S-Bahn. ELBA bietet nicht nur eine effiziente und eine nachhaltige Lösung des Verkehrsproblems, sondern sichert vor allem auch die raumplanerischen, organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen für die nächsten 30 Jahre. Damit gemeint sind der Eintrag in den kantonalen Richtplan und die Bereitstellung von Planungsmittel für Projekte aller Verkehrsmittel wie Tram (Verlängerung Tramlinie 8 in Allschwil, Beschleunigung der Tramlinie 10 im Leimental), Bahn (15-Minuten-Takt der S-Bahn zwischen Aesch und Basel SBB, Haltestelle Morgartenring) oder Strasse (Stadtnahe Tangente mit vier Abschnitten). Es werden dem Kanton also die Mittel gesprochen, mit denen er in den kommenden Jahren diverse Schlüsselmassnahmen konkretisieren und ihre Realisierung dem Landrat beantragen kann.

 

Ein NEIN zu ELBA würde bedeuten, dass für die wichtigsten Projekte in der Region Leimental-Birseck-Allschwil/Binningen keine Planungsmittel zur Verfügung stehen. Eine langjährige Verzögerung beim Ausbau der Kapazitäten wäre die Folge, was wiederum einen Stillstand und ein Verharren gemäss heutiger Situation bedeuten würde. Jeder, der täglich seinen Arbeitsweg in der Region zurücklegt, weiss, dass dies nicht die Zukunft sein kann.

 

Apropos Zukunft: Die Autos von heute sind längst keine Dreckschleudern mehr! Der motorisierte Individualverkehr wird immer umweltfreundlicher dank Verbrennungsmotoren, die immer weniger Treibstoff verbrauchen und damit deutlich weniger CO2-Ausstoss aufweisen. Zudem nimmt der Anteil an Elektromobilität immer weiter zu. Lastwagen der neusten EURO-6-Generation haben beispielsweise kaum mehr CO2-Ausstoss. Und diese Lastwagen versorgen heute und in Zukunft nicht zuletzt auch die Region mit Gütern unseres täglichen Bedarfs. Doch es braucht eine gut ausgebaute Infrastruktur, damit diese Waren überhaupt an ihr Ziel gelangen.

 

ELBA ist das Resultat eines jahrelangen Planungsprozesses des Kantons Baselland gemeinsam mit den Gemeinden sowie Vertretern aus Frankreich und Basel-Stadt. Die Resultate aus diesen Diskussionen sind also breit abgestützt. Dieser wertvolle Prozess kann nur mit der Zustimmung zu ELBA weitergeführt werden.

 

ELBA ist ein ausgewogenes Gesamtpaket, das alle Verkehrsträger mit ihren Besonderheiten berücksichtigt und die Weichen für gute Erreichbarkeit der Region in den nächsten 30 Jahren stellt. Mit einem JA zu ELBA am 8. November stellen Sie so gesehen auch die Weichen für die nächste Generation.

Martin Dätwyler
Direktor
[email protected]
T +41 61 270 60 81

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Kommentare



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09. Oktober 2015

Philipp Bösiger

ELBA ist der verzweifelte Versuch einer fantasielosen BL-Regierung, die Probleme von morgen mit den Methoden von gestern zu lösen. Noch nie wurde Verkehr in irgend einer Form reduziert, indem neue Kapazitát geschaffen wurde. Der Effekt verpufft in der Regel innert kürzerer Frist und es entsteht Mehrverkehr. Das Pendlerproblem muss anders angegangen werden. Zum Beispiel mit Steuervergünstigungen für Unternehmen, welche Homeoffice anbieten oder mit einer Streichung der Pendlerabzüge. Zudem sollte


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