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08. Mai 2017

Energieeffizienz in Unternehmen

Unternehmen zahlen nicht nur für Energie, die sie nutzen, sondern auch für Abgaben darauf. Erhöhen sie ihre Energieeffizienz, können sie Energiekosten senken. Geschieht dies über Zielvereinbarungen, können Unternehmen Abgaben zurückerhalten und die Kosten weiter senken. Neben der Energieagentur der Wirtschaft bietet seit 2014 auch die act Cleantech Agentur Schweiz (act) ihre Dienste in diesen Bereichen an.

 

Die Schweiz hat 2008 die sogenannte CO2-Abgabe eingeführt. Diese soll helfen, die CO2-Emissionen zu senken, indem auf fossile Brennstoffe ein Obulus erhoben wird. Die Höhe der Abgabe wird an der Zielerreichung eines CO2-Absenkpfades für die Schweiz festgemacht. Sie beträgt aktuell 84 Franken pro Tonne CO2, was 22 Rappen pro Liter Heizöl beziehungsweise 17 Rappen pro Kubikmeter Erdgas entspricht. Sollte das Ziel – wie in den vergangenen Stichjahren – auch 2017 verfehlt werden, könnte die Abgabe auf maximal 120 Franken pro Tonne angehoben werden. Die Einnahmen der Abgabe werden zweckgebunden für das Gebäudeprogramm verwendet (Förderung von Sanierungen), der Rest wird via AHV und Krankenkassen rückverteilt.

 

Die Zielvereinbarung als Katalysator

Um die Wirtschaft nicht über Gebühr zu belasten und sie gleichzeitig auf den neuesten Stand der Effizienz zu bringen, wurde das System der Abgabenbefreiung eingeführt. Im Prinzip funktioniert das sehr einfach: Unternehmen gehen mit dem Bund eine Vereinbarung ein, damit sie wirtschaftliche Effizienz- und CO2-Reduktionsmassnahmen umsetzen. Im Gegenzug werden sie von der Abgabe befreit. Damit sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft fokussieren können, mandatiert der Bund Agenturen damit, die Abwicklung zu übernehmen. Zurzeit sind dies die act Cleantech Agentur Schweiz (act) und die Energieagentur der Wirtschaft (EnAW).

 

Wo bin ich besser aufgehoben?

Zur EnAW haben wir schon vergangenes Jahr berichtet. Siehe den Artikel hierzu und den entsprechenden Anlass. Wir konzentrieren uns hier auf den zweiten Player im Feld: act. Diese Agentur hat den Fokus auf grosse Verbraucher, jedoch hat sie ihre Leistungen zusätzlich auf kleine und mittlere Unternehmen ausgerichtet. Der act-akkreditierte Energiespezialist begleitet ein Unternehmen aktiv im administrativen Vollzug von der Energieanalyse bis zur fertigen Zielvereinbarung und beim jährlichen Monitoring vor Ort. Auf Wunsch unterstützt er zusätzlich die Umsetzung der Massnahmen oder führt über die Zielvereinbarung hinausgehende Messungen oder Analysen durch. act legt besonderen Wert auf erfahrene Spezialisten mit breitem Energiewissen. Die aktuell fast 70 Energiespezialisten sind über die ganze Schweiz verteilt und ermöglichen einem Unternehmen, einen Spezialisten aus seiner Region zu wählen.


Analog der EnAW kann via act, neben der klassischen Zielvereinbarung, ebenfalls die Befreiung von der CO2-Abgabe oder die Rückerstattung des Netzzuschlags abgewickelt werden. Beim Netzzuschlag handelt es sich um eine Abgabe auf die Übertragungskosten der Hochspannungsnetze, die in die Förderung erneuerbarer Energien fliesst. Dazu gehören die kostendeckende Einspeisevergütung, Einmalvergütungen und wettbewerbliche Ausschreibungen im Energiebereich. Aktuell beträgt die Abgabe 1.5 Rappen pro Kilowattstunde bezogenem Strom.

 

Beide Agenturen erfüllen grundsätzlich denselben Auftrag. Jedes Unternehme kann sich Offerten einholen und sich für seine beste individuelle Lösung entscheiden. Auf den jeweiligen Webseiten finden sich Kostenrechner dazu.

 

Informationsveranstaltung

Am 14. Juni 2017 organisiert die Agentur act einen praxisbezogenen Anlass bei Endress+Hauser für Grossverbraucher. Neben dem Erfahrungsaustausch werden die Anwesenden über den Grossverbraucherartikel in der Schweiz mit Fokus auf Baselland informiert. Hier erfahren Sie mehr.

 

Omar Ateya
Bereichsleiter Raumplanung, Energie & Umwelt

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